Brüche (Hernien)

Brüche (Hernien)

Eingeweidebrüche (Hernien) sind eine häufige Krankheit und zeigen sich in Form von sichtbaren oder auch unsichtbaren Ausstülpungen an bestimmten Körperregionen, am häufigsten im Bauchwand- und Leistenbereich. Diagnostik und Therapiemöglichkeiten werden einfach angeführt und erläutert.

Durch eine Lücke (Bruchpforte) gelangt Bruchinhalt (Gewebe oder Organe, bez. Organteile wie z.B. Darm) in den sogenannten Bruchsack. Durch Einklemmung oder auch durch nachfolgende Durchblutungsstörung kann sich der Bruchinhalt entzünden oder durch Minderdurchblutung absterben. Dies sind natürlich bedrohliche Erkrankungen und müssen rechtzeitig oder vorzeitig (prophylaktisch) saniert bzw. operiert werden.

Eingeweidebrüche (Hernien) sind eine häufige Krankheit und lassen sich durch eingehende Untersuchung, Befragung und meist mit einem Ultraschall nachweisen. Bevor ein Bruch einklemmt oder es zum Organschaden wegen Minderdurchblutung kommt, muss ein Arzt die Diagnose und die Gefahrenstufe abschätzen und den Patienten einer definitiven Therapie bzw. Operation zuführen.

Das Tragen von Bruchbänder zum Schutz vor dem Herausgleiten des Bruchs bringt keinen definitiven Schutz und ist auch heute auf Grund der sehr schonenden und erfolgreichen Operationsmethoden nicht mehr Therapiestandard.

Abklärung

Eine Abklärung erfolgt vorerst mit einer detaillierter Befragung und allgemeinen Untersuchung. Die spezielle Abklärung erfolgt mittels speziellem Abtasten der Bruchregion und durch einen Ultraschall. Spiegelung oder auch Röntgenuntersuchungen bis hin zum CT (Computer Tomographie) können die Abklärung im Bedarfsfall vervollständigen.

Ursachen

Die Ursachen für Bruchbildungen sind zum einen angeborene Bruchlücken und spezielle anatomische Regionen im Körper, zum anderen kommen gewebsbelastende Faktoren wie Heben und Tragen schwerer Lasten, Husten, Niesen, Pressen und auch lokale Unfalltrauma ursächlich in Frage.

Symptome, Krankheitsverlauf & Komplikationen

Das Vortreten oder Vorfallen des Bruchs geht meist mit einer Verhärtung und folgendem Spannungsgefühl und Ziehen sowie auch mit Schmerzen einher. Kritisch zu werten sind nachfolgende Funktionsstörungen wie die schmerzgehemmte Bewegungseinschränkung, Darmpassagestörung mit Stuhl / Windverhalten, Bauchschmerzen, Druckgefühl usw.

Solche signifikante Beschwerden sollten einen sofortigen Arztkontakt mit sich ziehen, da innerhalb von wenigen Stunden ein lebensbedrohlicher Zustand (Darmdurchbruch, Magendurchbruch, Absterben von Hoden, etc.) eintreten kann.

Therapiemöglichkeiten & Operation

Der erste Therapieschritt besteht im kontrollierten Versuch den Bruch zurückzudrücken (Reposition), was nur vom Arzt geschehen sollte. Die definitive Therapie ist die operative Versorgung des Bruchs. Es gibt hier prinzipiell zwei Möglichkeiten bzw. Operationsarten:

  • Die klassische Versorgung (konventionelle Hernien-OP) mit einer umschriebenen Schnitteröffnung der Bruchregion, gefolgt vom gezielten zurück Schieben des Bruchinhalts (reponieren) in die normale anatomische Position und abschließendem Verschluss der Bruchpforte mit Nähten oder Membranen (Netzimplantaten)
  • Der Bruch wird mit einer speziellen Kameratechnik operiert (minimal invasive Hernien-OP, TAPP- oder TEPP-Technik) und dabei über kleine Schnitte abseits vom Bruch der Bruchinhalt zurück in die normale Position gebracht (reponiert) und dann die Bruchlücke (Bruchpforte) mit einem Netz versiegelt.
Ablauf & Erholung

Die Operationen sind sehr sicher, dauern oft deutlich unter einer Stunde und haben niedrigste Komplikationszahlen und belasten den Patienten nur mehr minimal. Der Arbeitsausfall bei den Kameramethoden beträgt nur wenige Tage.

Fast alle dieser modernen Verfahren benötigen aber eine Vollnarkose, während die guten Standardtechniken auch in Lokalbetäubung oder durch einen Kreuzstich angenehm versorgt werden können.

Erfolgsquoten

Bei der heutigen modernen Hernienoperationstechnik werden wieder auftretende Brüche (sogenannte Rezidivquote) im unteren Prozentbereich angegeben, bei manchen Methoden und Brucharten sogar im Promillebereich.